Heiße Show im Porzer Kirchenkeller

Von T. Berresheim


Schon gestern Nachmittag kreuzten die Rockratten in dem Kölner Stadtteil auf, in dem sie noch nicht gespielt hatten: Porz-Urbach. Die geamte Anlage musste zunächst in einen bunkerähnlichen Saal viele Treppenstufen hinunter geschleppt und der Hunger der Band durch eine spontane Koch-und-Ess-Session gestillt werden, bevor schon pünktlich zum Einlass um 18.00 Uhr zahlreiche Besucher hineindrängten. Das war Gretchen & Punkyfish nur recht, schließlich wollten sie den Abend für die befreundete Band "Audiosalz" sowie die Alternative-Rocker "Less is More" eröffnen.
Nachdem sogar Gitarrist Ed the Mass mit einiger Verspätung, dafür aber mit seiner neuen Fender-Gitarre sowie einigen treuen Anhängern im Gepäck, eingetroffen war, übernahm ein Pfarrer (!) die rühmliche Aufgabe, Gretchen & Punkyfish anzukündigen und aus dem komfortablen Backstage-Bereich (Kicker, weiche Sessel, Klavier, kleine Fußballtore, Tischtennis-Platte, Küche) zu rufen.
Die Rockratten sprangen sofort auf die Bühne und feuerten bis zur ersten Verschnaufpause, der Ballade Vorbei, ihre schnellen Stücke in die Menge, so dass trotz der wie üblich fehlenden Cover-Stücke eine Superstimmung auf das Publikum überschwappte. Der Bunker, in dem Gretchen & Punkyfish sich direkt heimisch fühlte, war komplett gefüllt und nicht nur die Bierverkäufer kamen gehörig ins Schwitzen. Einzig Sängerin Mel blieb eiskalt und ignorierte die unmoralischen Sprechchöre der aufgeheizten Menge ("Ausziehn-Ausziehn"). Immer weiter trieb die Rhythmus-Fraktion um den glänzend aufgelegten Drummer Kid Twist und die von einer Fingerverletzung genesene JSIS Cry die Band zur Höchstleistung. Vor dem letzten Lied (Mach einfach mal was) hielt Gitarrist Rio die Situation nicht mehr aus und riss sich sein letztes Hemd vom Körper. Die Fans wiederum ließen Gretchen & Punkyfish so einfach nicht von der Bühne und bekamen die lautstark verlangte Zugabe (Alte Zeiten) dargeboten.
Erschöpft verließen die Rockratten schließlich die Bühne und sahen sich an wie die beiden folgenden Bands "Audiosalz" und "Less is More" das volle Haus mit Egenkompositionen und Hits anderer Bands zum Pogo anstachelten. Viele der anwesenden jugendlichen Skinheads mussten dabei jedoch den physischen Qualitäten einiger Fans und Mitglieder von Gretchen & Punkyfish Tribut zollen, was ihren Spaß allerdings nicht minderte. Insgesamt war es für die Rockratten ein Abend, an dem sie zufrieden ihr neues riesiges Banner einrollten und aus Porz-Urbach ein paar heiße Erinnerungen mit auf den Heimweg nahmen.

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