Es begab sich an einem sternenklaren Sonntag, im Jahr der Ratte ...

... als sich die Schicksalslinien der Fünf beim Geburtstag des zwielichtigen Import/Export-Händlers Sönke Il Scrotum kreuzten.

Beeindruckt von der lasziven Trinkfestigkeit der Damen Mel O'Dee und JSIS Cry, die er soeben kennen gelernt hatte, machte Ed the Mass den Vorschlag, in Zukunft doch gemeinsam "ein paar Dinger zu drehen". Rio Rott und Kid Twist, kurz zuvor auf dem Parkplatz von Sönke heftig mit ihren Straßenkreuzern ineinander gerieten, da vollkommen mit tschechischem Absinth und schwarzem Afghanen berauscht, bekamen zufällig alles in den falschen Hals und schlossen sich der gerade gegründeten Bande an und skandierten eben nur Rock mit Unterstützung der deutschen Lyrik zu spielen, da alles andere weiche Scheiße oder klassische Musik sei. Den folgenschweren Irrtum, dass sie eben keine Musik machen sondern krumme Dinger drehen wollten, versuchen Ed the Mass und die Ladys bis heute vehement aufzuklären, wovon Rio und Twist nichts hören wollen, denn schließlich sei das ja doch irgendwie das Selbe. Unter der Schildherrschaft der Ratte tauften sie sich Gretchen & Punkyfish nach den posierlichen Haustierchen, eben dieser Gattung, einer von Crys Zofen. Seitdem macht der Fünfköpfer den Untergrund von Köln, mit der Parole "Rock oder stirb!" unsicher.

Das Hauptquartier wurde in einem von Kid's ehemaligen Drogenlagern eingerichtet und kurz "Rattennest" getauft. In ihrem Unterschlupf kamen die Ratten zu dem Schluss, es wäre eine gute Betätigung die Weltherrschaft an sich zu reißen.



Mel O'Dee

Stimmgewaltig verabschiedete sich die femme fatale schon in jungen Jahren aus ihrem Elternhaus, um sich in den einschlägigen Häusern der näheren Umgebung als Sängerin durchzuschlagen. Eine der wenigen ihr Nahestehenden behauptet allerdings, dass unter der rauen Schale ein melancholischer, doch wütender Kern stecke. Dass die untergehende DDR in Mels Furcht erregender Stimme eine Geheimwaffe gegen die imperialistischen Aggressoren heranzuzüchten glaubte, bezweifeln heute nur noch wenige Historiker.

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Ed the Mass

Der mit goldenen Fingern beseelte Gitarrist trat aus reinem Masochismus nach dem Abbruch der Hauptschule seinen Militär-Dienst an. Bei zwei-drei Auslandseinsätzen raubte ihm der Krieg das letzte bisschen Verstand. Ed ist heute nur noch am Leben weil sein Ungehorsam in öfter hat im Bau sitzen lassen hat, als dass er auf dem Schlachtfeld gewesen wäre. Oft wird gemutmaßt, dass erst der charismatische Irrsinn seinem genialen Spiel den letzen Schliff gab, doch Insider munkeln, dass es an den Drogen liegt.

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Rio Rott

Mit sechs Jahren bereits zündete der spätere Gitarrist den Kaufmannsladen seiner Spielgefährten an, um so gegen die von Grund auf ungerechte kapitalistische Gesellschaftsordnung ein flammendes Zeichen zu setzen. Obwohl dieser frühe Akt der symbolischen Politik von seinen Freunden und Verwandten nicht verstanden wurde, hegt Rio auch heute noch unverdrossen eine heimliche Hassliebe zu herrschaftslosen Gesellschaftsentwürfen einerseits und unbedingter Zerstörungswut andererseits.

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JSIS Cry

Die notorische Trickbetrüger- und Kleptomanin der Bande, die Ihren Kollegen ständig und ohne Erbarmen das gerade erst mühsam ergaunerte Geld aus den Taschen zieht ist der Ruhepol der Bande. Als jüngstes Mitglied ist ihre notorische Knappheit akzeptiert. Keiner ist so bescheuert und würde sich auf einen Messerkampf mit ihr einlassen, außer vielleicht Ed.

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Kid Twist

Schon in frühen Jahren stürzte der begnadete Rhythmiker durch falsche Freunde ins Drogen-Milieu ab. Doch seinen alles andere als rudimentären Fähigkeiten als Schlagwerker tun seine ständigen Flashbacks, Depressionen und Ausraster keinen Abbruch. Seinen Werken als Maler der Fraktalen Architektur, denen er sich im Rausch hingibt kommen sie wie gelegen. Dem manischen Trommler wird nachgesagt, aus Selbstschutz, niemals das Haus ohne Schusswaffe zu verlassen.

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